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Ob aus Fisch, Fleisch oder Zucchini – Frikadellen passen einfach immer und schmecken jedem. Zu dieser Erkenntnis kamen auch die Teilnehmer:innen des Machbarschaftsprojektes vom Nachbarschaftsverein Frankfurt-Unterliederbach.

In den diesjährigen Herbstferien, vom 19. bis zum 22. Oktober, wurden Jugendliche und Seniorinnen aus der Nachbarschaft eingeladen, gemeinsam im Bewohnertreff des Vereins zu kochen. Jeden Tag von 10 bis 16 Uhr waren jeweils vier Seniorinnen und vier Schüler:innen dabei. Besonders bei den Jüngeren war das Interesse an der Aktion so groß, dass der Verein bereits über eine Fortsetzung nachdenkt – je nach Jahreszeit wäre das auch draußen im Garten des Vereinsheims möglich.

Den Kochteams wurden für den Tag Ernährungsfachkräfte an die Seite gestellt. Diese haben vor der eigentlichen Kochsession erklärt, wie man welche Zutaten richtig zubereitet. Auch die „Omis“ konnten noch etwas lernen, zum Beispiel über vegane Ernährung und zuckerfreie Desserts.

Den Organisatoren ging es um weit mehr als eine Begeisterung fürs Kochen und für gesunde Ernährung zu wecken. Aspekte wie Einkaufen, Hygiene, Tischmanieren und der Abwasch waren ebenso ein wichtiger Bestandteil des Projekttages. Über allem stand das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch zweier Generationen, die wahrscheinlich unterschiedlicher nicht seien könnten. Oliver Göbel vom Nachbarschaftsverein ergänzt: „Gerade diese beiden Altersgruppen waren von der Pandemie am meisten gestraft, durch Homeschooling und Isolation. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir für sie so eine tolle Aktion ins Leben gerufen haben.“

Während die Teilnehmer:innen anfangs noch zögerlich waren, sind sie am Ende eines jeden Projekttages zu richtigen Einheiten zusammengewachsen. Nebenher fand auch ein interkultureller Austausch statt, da die Teenager zum Teil italienische, marokkanische oder polnische Wurzeln hatten. „Die Stimmung war von Anfang bis Ende super“ sagt Göbel. Jedes Hauptgericht wurde in einer tierischen, vegetarischen und veganen Variante gekocht. Die Jugendlichen waren sich einig, dass man weniger und bewusster Fleisch essen sollte. Die älteren Damen haben sich dafür interessiert, wie man als alleinstehende Person besser einkaufen und Mahlzeiten planen kann.

Zum Abschluss des Machbarschaftsprojektes haben die Mitglieder des Nachbarschaftsvereins allen Teilnehmer:innen selbstgemachte Lebkuchenherzen geschenkt. Die NHW spendete dem Verein als Dank für diese gelungene Idee 1000 Euro. Das Geld wird in die Renovierung der Vereinsküche fließen, damit weiteren generationsübergreifenden Kochaktionen nichts im Wege steht. Überreicht hat den Scheck NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal. Dieser war persönlich vorbeigekommen und hat sogar selbst die Ärmel hochgekrempelt. „Er hat zusammen mit einer Seniorin eine Stunde lang Obst geschnippelt. Es hat uns alle sehr gefreut, dass er sich so ins Zeug gelegt hat.“ berichtet Oliver Göbel.