Zum Hauptinhalt springen
Nachrichtenblatt „Informationen“

So sieht ein Mitarbeitermagazin 1960 aus

Arbeitsinformationen für Mitarbeitende findet man heute meist im Social Intranet – ab 1953 leistet das bei der Nassauischen Heimstätte „Informationen“, ein monatlich in gedruckter Form erscheinendes Nachrichtenblatt für Mitarbeiter. Auch die September-Ausgabe 1960 gibt Einblicke in den damaligen Arbeitsalltag – was heute auf junge Menschen durchaus skurril wirken könnte: Neben der Bekanntgabe der Winterarbeitszeit findet sich der Aufruf, sich in der Hollerith-Abteilung zu bewerben. Neben aktuellen Buchempfehlungen werden Geburtstagsglückwünsche veröffentlicht (die Namen haben wir aus Datenschutzgründen geschwärzt).

Die „Informationen“ kommen in den 1950er Jahren mit weiteren Vergünstigungen für die Mitarbeiter einher, die die Heimstätte als Arbeitgeber attraktiver machen sollen. So gibt es 1950 bereits kulturelle Veranstaltungen der „Jung-Angestelltengruppe“, die sich im Laufe der Jahre zur Heimstätten-Gemeinschaft für Mitarbeiter (ab 1955) und zum Verein „Wohnen und Leben“ für Mieter entwickeln sollen. 1952 richtet das Unternehmen eine Bibliothek für seine Mitarbeiter ein und gewährt in Zusammenarbeit mit dem Bund für Volksbildung Zuschüsse für Kino-, Theater- oder Konzertveranstaltungen. Im selben Jahr wird ein Erholungsheim für die Angestellten in Hillersbach im Vogelsberg eröffnet, dem ein Jahr später ein zweites Ferienheim in Lichtenberg im Odenwald und 1954 ein Campingplatz auf einem Grundstück Müllers im Tessin folgen. Dort finden neben Urlaubsaufenthalten auch Schulungen für die Belegschaft, vorzugsweise für die Auszubildenden, statt. Stets versucht die Heimstätte, ihren Mitarbeitern zu einer Unterkunft zu verhelfen; 1952 lebt ein Drittel von ihnen in Heimstättenwohnungen. Darüber hinaus übernimmt das Unternehmen mit zusätzlichen Gratifikationen oder der freiwilligen, nach Betriebszugehörigkeit gestaffelten Übernahme der Höherversicherung in der Angestellten- und Invalidenversicherung sowie betriebsärztlicher Betreuung soziale Verantwortung, die die Beschäftigten an die Heimstätte bindet.